Bad Liebenstein 2023
>> Bericht zur Sommertagung in der Südthüringer
Zeitung
Sommertagung in Bad Liebenstein vom 08. bis 11. Juni 2023
Zwischen 16 und 17 Uhr trudelten am Donnerstag die Gäste in den Hotels in Bad Liebstein ein, um gegen 18 Uhr weiter nach Barchfeld zu fahren. Dort empfingen uns Hannes Beyer mit Freundin Manuela, Christian Beck, Hannes´ Familie und Nachbarn bei ihm zuhause. An dieser Stelle möchten wir uns erst mal ganz herzlich für die Einladung nach Bad Liebenstein, Barchfeld und Steinbach bedanken, welcher wir sehr gerne nachkamen. Die Garage, die Gartenlaube und ein Pavillon wurden für uns vorbereitet, wo wir es uns bequem machen und uns mit allen Angereisten ausgiebig unterhalten konnten. Denn aufgrund der leider ausgefallenen Hauptsonderschau in 2022 ist es nun schon wieder ein ganzes Jahr, dass wir uns alle gesehen hatten und daher gab es natürlich jede Menge Gesprächsstoff. Zu Essen gab es lecker Würstl- und Steaksemmeln und auch dursten mussten wir natürlich nicht. Wir durften uns in Hannes´ Hühnerställen und Hühnergärten umsehen, zu späterer Stunde wurde uns noch mit einer ordentlichen Feuerschale auf dem Hof eingeheizt und nach dem ein oder anderen Schnäpschen hatte sich Nachbars Frankmut mit unserem Frank „ohne Mut“ ganz gut angefreundet. 😉
Am Freitag starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück und bestem Wetter um 9 Uhr mit dem Bus ins ca. 60 Minuten entfernte Gotha, um das Schloss Friedenstein zu besichtigen. Der Bus lies uns zunächst an der Orangerie mit beeindruckender Parkanlage raus und zu Fuß ging es dann hoch zum Schloss. Dort erhielten wir dann aufgeteilt in zwei Gruppen eine Führung, die in den Schlossräumen gleich etwas ungewöhnlich begann, denn wir durften die Räumlichkeiten nur in Filzpuschen betreten, somit schlüpften wir samt unseren Schuhen in überdimensionale Pantoffeln und schlurften damit regelrecht durch die imposanten Räume. Nach vielen Informationen, großartigen Gemälden und gigantischen Stuckdecken ging es für uns noch ins schlosseigene Ekhof Theater, das sogar noch eine funktionierende und im Einsatz befindende Bühnenmaschinerie aus dem 17. Jahrhundert hat. Diese wird jedes Jahr im Theaterstück im Rahmen des Ekhof Festivals eingesetzt und bis heute manuell bedient. Zum Mittagessen ging es in den Ratskeller, auf dem Weg dorthin vorbei an vielen Brunnen und dem roten Rathaus inmitten einer schönen Innenstadt. Nach einem leckeren Essen und meist einem riesen Eisbecher konnten wir noch ein bisschen bei herrlichem Sonnenschein die Innenstadt bestaunen, bevor es um 15 Uhr zurück zum Hotel ging, wo sich der ein oder andere auf der Terrasse des Hotels noch ein Getränk gönnte bevor sich alle frisch und schick für den Züchterabend machten. Ab 18 Uhr ging es mit dem eigenen Auto oder dem Shuttleservice nach Steinbach in die Brauerei Stupps, wo uns um 19 Uhr Alexander Möller zum Züchterabend begrüßte. Inzwischen Bierbraukesseln verbrachten wir einen tollen Abend mit leckerem Essen und Musik. Auch Alexanders Opa, der ihn in den letzten 20 Jahren zu den meisten Sondervereinsveranstaltungen begleitet hat und den alle nur unter dem Namen „Opa“ kennen, konnte mit seinen mittlerweile beachtlichen 90 Jahren nochmal an einem Züchterabend dabei sein. In dieser außergewöhnlichen Location wurde viel gelacht, getanzt und natürlich … viel Bier getrunken. Ein rundum gelungener Abend – darauf „stupps“ ma an. 😉
Am Samstag ging es um 10 Uhr los am Marktplatz mit einer sehr ausführlichen, bildlichen und authentischen Ortsführung durch Steinbach. Daniel Malsch führte uns in der typischen Steinbacher Tracht gekleidet mit Geschichten aus der Vergangenheit und dem heutigen Alltag zu den wichtigsten Punkten im Ort, angefangen an der ehemaligen Messerfabrik. Hier durfte Heiko Schramm versuchen mit aller Kraft und einem Blasebalg ein Schmiedefeuer zu entfachen. Über die Europabrücke und kleine Gassen ging es hoch zur Kirche mit dem womöglich steilsten Bergfriedhof Europas. Außerdem hat die Kirche außergewöhnliche bauliche Merkmale, denn an dieser Kirche befinden sich die Kirchenglocken außerhalb des Kirchturms und Jesus hängt dort nicht am Kreuz, da die Steinbacher dies als zu negativ empfanden. Früher gab es mitten im Ort viele Fabriken und die Unternehmer hatten sich in unmittelbarer Nähe ihrer Firmen ihre Villen gebaut. Heute bewährt sich die Strategie „Nimm 2“. Wer heute in Steinbach bauen möchte und keinen Baugrund bekommt, hat die Möglichkeit sozusagen zwei Nachbargrundstücke mit bestehenden Häusern zu erwerben, ein von beiden Häusern zu renovieren und zu erhalten und das andere Gebäude zu entfernen und auf diesem Grund Garten, Parkplätze usw. zu errichten. So kann der Ort bestehen und sich weiterentwickeln. Zudem konnte man in Steinbach feststellen, wenn der Viehbestand zunimmt, dass das Dorf floriert und die Leute sesshafter werden. Das wären doch gute Voraussetzungen, um das Bartzwergvorkommen in Steinbach zu erhöhen. 😉Die Steinbacher kümmern sich aber nicht nur um die Dorfentwicklung, sondern auch sehr um ihre Kinder. Am Kindergarten erhielt Daniel Malsch Unterstützung von seiner Tochter, die stolz über den Kindergarten erzählt. Auf dem Haus steht ganz groß das Motto des Ortes „Steinbach hat Zukunft“. Und da muss man sagen, man kann nur den Hut ziehen vor dieser Gemeinschaft, die wirklich mit vollem Herzblut dabei ist, ihre Zukunft und die Zukunft ihres Ortes in die zu Hand nehmen und anzupacken. Wenn es Probleme gibt, werden diese beim monatlichen Zukunftsstammtisch angesprochen und gemeinsam angegangen. Ein Ort, der von und mit den Vereinen lebt und so viel auf die Beine stellt. Und dabei auch nach dem Motto „Hart arbeiten und ausgelassen feiern“ agiert. Aber zurück zur Ortsführung. Wir durften noch beim Ehrenvorsitzenden des RGZV Steinbach vorbeischauen, der uns gleich bei der Ankunft Wissenswertes über Nistkästen erzählte und in dessen Taubenstall wir schauen durften. Weiter ging es bergauf, vorbei an ein paar Geflügelgärten Richtung Alexander Möllers Zuhause. Auf dem Weg kamen wir an der Strecke des berühmten Glasbach Rennens vorbei, bei welchem jedes Jahr 150 Fahrer an den Start der 5,5 Kilometer langen Strecke mit 35 Kurven gehen und von 10.000 Leuten bestaunt und angefeuert werden. Angekommen bei Alex erwartete uns eine kleine Oase für Mensch und Tier. Hier konnte man es gut aushalten, wir durften seine Tiere bestaunen und erhielten ein paar Einblicke in seine Zucht. Auf dem letzten Stück des Rundweges kamen wir vorbei am Steinbacher eigenen kleinen Wasserkraftwerk, durch welches sie die Straßenbeleuchtung des Ortes mit Strom versorgen. Früher trieben die Wasserräder die Schleifsteine der Steinbacher Messerschleifer an, heute werden sie als regenerative Energiequelle genutzt. Halten wir fest: Das Bergdorf Steinbach verbindet Handwerkstradition mit Zukunftsvisionen. Vielen Dank für diese tollen Einblicke in eure Ortsgemeinschaft!
Um 13.30 Uhr begann dann unsere Jahreshauptversammlung im Messerstübchen in Steinbach. Nach einer Stärkung mit belegten Brötchen begrüßten Alexander Möller, Hannes Beyer, Christian Beck und Dirk Bellwinkel alle Anwesenden. Auch der Bad Liebensteiner Bürgermeister Michael Brodführer und der stellvertretende Kreisvorsitzende des Kreises Bad Salzungen Matthias Apfel richteten ein paar Worte an uns. Es war eine harmonische Jahreshauptversammlung mit sämtlichen Jahresberichten, Wahlen, Ehrungen und Diskussionsrunden. Danach gab es Kaffee und Kuchen und wer Interesse hatte, konnte sich ein paar Meter weiter noch ein Oldtimer Treffen anschauen. Abends gab es noch ein gemütliches Beisammensitzen im Messerstübchen mit leckerem Essen, einem eindrucksvollen Video zu Steinbach, interessanten Gesprächen und dem Begutachten alter Gruppenbilder von SV Treffen.
Am Sonntag konnte man nach der Verabschiedung am Hotel durch Hannes und seine Freundin Manuela nochmal bei Alex vorbeischauen, um sich seine Zuchtanlage anzuschauen, wer am Vortag nicht bei der Führung dabei war. Dann ging es wieder für alle nach Hause.
Wir bedanken uns nochmal bei Hannes Beyer, Alexander Möller, Christian Beck und den Frauen, Freunden, Familienmitgliedern und Vereinskollegen im Hintergrund für die wunderbare Organisation. Wir hatten sehr schöne Tage in Bad Liebenstein, Barchfeld und Steinbach. Diese Sommertagung und vor allem die Organisatoren hätten allerdings eine größere Besucherzahl verdient!
Wir freuen uns nun auf die HSS im Donaumoos, zu welcher die Vorbereitungen schon in vollem Gange sind und hoffen uns im Oktober gesund und zahlreich in Bayern zu sehen. Schön wäre es den ein oder anderen auch schon vorher auf den Tierbesprechungen bei Norbert Culp und Florian Titsch begrüßen zu dürfen.
Martina Brand
Sonderverein Belgische Bartzwerge
Dirk Bellwinkel
Am Espen 1a
59302 Oelde-Sünninghausen
Tel.: 0152/06937352
E-Mail: dirk.bellwinkel(at)gmail.com
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