Sommertagung des SV Belgische Bartzwerge

Seiderzell 2024

Sommertagung vom 30. Mai bis 02. Juni 2024 in Seiderzell

 

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Dieses Jahr haben sich Sandra und Markus Kranz dazu bereit erklärt, uns zu sich ins mittelfränkische Seiderzell einzuladen. Am Donnerstag Nachmittag bezogen die Gäste ihre Hotelzimmer in Dürrwangen oder Feuchtwangen und trudelten nach und nach bei Sandra und Markus zuhause ein. Dort hatten die beiden ihr Carport schon rundum mit Folien und Brettern soweit vorbereitet, damit im Falle eines Regenschauers alle trocken blieben und wir auch windgeschützt sitzen konnten. Doch am Donnerstag hatten wir noch Glück und herrliches Wetter. Alle freuten sich wieder viele Bekannte, aber auch ein paar neue Gesichter zu sehen, unterhielten sich gut und begutachteten natürlich auch die Hühner. Kulinarisch wurde am Wochenende durch die „Eberhofer“ Serie geführt, eine bayrische Filmserie, angefangen am Donnerstag mit dem „Sauerkrautkoma“. Zum Sauerkraut gab es Bratkartoffeln, Bratwürste und eine Schlachtschüssel. Aber auch die Vegetarier waren mit Maultaschen gut versorgt. Dursten musste ebenfalls keiner, denn in den drei großen Getränkekühlschränken war definitiv für jeden was dabei und außerdem hatte Sandra uns mit selbstgemachtem Eierlikör in drei Varianten verwöhnt, die natürlich alle probiert werden mussten. 😉 Und wem es zu späterer Stunde dann doch etwas frisch wurde, wärmte sich an der Feuerschale oder lehnte sich auf der Bierbank einfach an seinen Hintermann, dann hatte man „Rückenheizung“ und Lehne inklusive.

 

Am Freitag ging es dann in Fahrgemeinschaften ins knapp 30 Minuten entfernte Schillingsfürst. Dort starteten wir am Brunnenhausmuseum mit der historischen Ochsentretanlage, welche von 1702 bis 1922 im Einsatz war. Das Brunnenhaus war mit deren Pumpanlage für die Wasserversorgung des Schlosses zuständig und die Tretscheibe der Anlage wurde allein mit dem Gewicht von Ochsen bewegt, welche wohl die ersten Schichtarbeiter von Schillingsfürst waren. 😉 Denn es gab zwei Ochsen die in 12 Stunden immer im 2 Stunden Takt abwechselnd die Mühle bewegten. Direkt angebunden an die Anlage ließen sich die Räumlichkeiten des Brunnenwärters und den angeschlossenen Ochsenstall begutachten. Den Wasserturm konnte man fast ganz hoch erklimmen. Dort werden handwerkliche Techniken und landwirtschaftliche Methoden dargestellt. Das Brunnenhaus wurde direkt über dem „heiligen Bronnen“ erbaut und durch Quellwasser gespeist, welches selbst bei langen Hitzeperioden immer am Sprudeln ist. Die Pumpanlage ist eines der bedeutendsten technischen Kulturdenkmäler und einmalig im deutschsprachigen Raum.

 

Nach der Besichtigung der Ochsentretanlage ging es direkt vor Ort weiter mit Eberhofers „Leberkäsjunkie“ und es gab eine ordentliche Brotzeit mit Leberkässemmeln. Danach sollte es eigentlich entspannt zu Fuß zum 1,5 Kilometer entfernten Schloss gehen. Allerdings machte uns das regnerische Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir waren zwar alle auf regnerisches Wetter vorbereitet und dementsprechend gekleidet, aber für einen Fußmarsch zum Schloss war das Wetter einfach nicht geeignet. So überbrückten wir die zeit kurzerhand in einem Kaffeebereich eines Bäckers und gönnten uns Kaffee und leckeren Kuchen im Trockenen.

 

Am frühen Nachmittag ging es dann zum Schloss Schillingsfürst mit dem fürstlichen Falkenhof. Dort bekamen wir eine Führung durch das barocke Schloss, in welchem es einige Jagdtrophäen zu bestaunen gab. Leider musste aufgrund des Regenwetters die Greifvogelvorführung ausfallen, aber dennoch konnten die Vögel in Ihren Gehegen bestaunt werden. Auch der Kardinalsgarten konnte aufgrund des Wetters leider nicht besucht werden. Daraufhin hätte Sandra uns aufgrund der ausgefallenen Sehenswürdigkeiten kurzfristig noch ermöglicht, den Wasserturm in Schillingsfürst oder das Dörfler-Museum zu besuchen, aber die meisten hatten es dann doch vorgezogen vor dem Züchterabend nochmal im Trockenen die Füße hochzulegen, in der Stube des Hotels ein Bierchen zu trinken oder sich beim Bäcker gegenüber nochmal einen Kaffee und was Süßes zu gönnen.

 

Abends ging es dann zum Züchterabend im Landgasthof „Zur Tenne“ in Feuchtwangen mit „Eberhofers Rehragout“, denn es gab Essen a la Card und da stand natürlich auch ein Rehbraten auf der Karte. Wir verbrachten hier einen schönen Abend mit vielen tollen Gesprächen.

 

Der Samstag Vormittag stand uns zur freien Verfügung. Einige besuchten das ca. 30 Minuten entfernte Outlet in Herrieden, wo man Lindt Schokolade, Kleidung und Schuhe shoppen kann, oder erkundeten Feuchtwangen oder Dinkelsbühl.

 

Um 13.30 Uhr begann die Jahreshauptversammlung bei Markus und Sandra mit einer überschaubaren Versammlung von ca. 40 Personen, welche aber durchaus harmonisch verlief. Robin Kagels stellte das Programm und die Übernachtungsmöglichkeiten für die kommende Hauptsonderschau im November in Grimmen vor und Michi Angehrn machte den Vorschlag mit bereits recht konkreten Infos, die nächste Sommertagung bei ihm in der Schweiz durchzuführen. Auch unser geschätzter Züchterkollege Roland Dirlewanger meldete sich zu Wort, der noch ein paar Tiere zur Abgabe dabei hatte, da er nun leider krankheitsbedingt nach 57 Jahren seine Zucht aufgeben muss.

 

Während wir unsere Versammlung abhielten, machten unsere Begleitungen einen Ausflug nach Feuchtwangen und bekamen dort eine Führung zu Sagen und Mythen, bei welcher die ein oder andere Redewendung erklärt wurde.

 

Am Nachmittag erwartete uns ein gigantisches Kuchenbuffet (wie bei Eberhofers „Guglhupfgeschwader“), bei dem man nicht ohne mindestens zwei Stück Kuchen davon kam. 😉

 

Nun lernten wir auch einige der Kuchenspender und fleißigen Helfer kennen, denn zum Abend hin kamen auch die Familien und Nachbarn von Sandra und Markus mit dazu, denen wir übrigens teilweise die Höfe vollparken durften. Aber in Seiderzell hilft man eben bei solchen Veranstaltungen zusammen und daher wollte Sandra, dass wir (der „weltbeste Sonderverein“ 😉 ) die „weltbesten Nachbarn“ kennen lernen.

 

Abends wurden wir mit Eberhofers „Saukopf al dente“ in Form von Sülze, fränkischen Schmankerln, Salaten und einer ordentlichen Brotzeit verköstigt und wem es bei dem Regenwetter zu kalt wurde, konnte sich wieder, wie am Donnerstag, mit dem Hintermann oder -frau wärmen oder sich von innen raus mit Hugo, Weinschorle oder Bier „warmtrinken“, denn früh heimgehen stand nicht auf dem Programm, nachdem Markus keine Mühe gescheut hat und sogar kurzfristig noch einen Fernseher für das Champions League Finale organisiert hatte.

 

Am Sonntag ging es dann, nach einer kleinen Abschiedsrunde bei Sandra und Markus, für uns alle wieder nach Hause – für die einen zwar mit viel Stau oder ausgefallenen Zügen, für die anderen mit kleinen Hochwassersorgen – aber dennoch können wir alle auf ein weiteres schönes Wochenende unter Freunden zurückblicken!

 

Ein ganz großes Dankeschön an Sandra und Markus und ihren vielen Helfern, die versucht haben dem Wetter zu trotzen und sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt und keine Mühen gescheut haben, uns ein schönes Wochenende zu bescheren. Der Wettergott war an diesem Wochenende nicht auf unserer Seite, was vor allem für die Veranstalter schade ist, welche sich im Voraus so viele Gedanken und Arbeit gemacht haben. Ich denke jeder, der schon mal so eine Veranstaltung organisiert hat, weiß was dahintersteckt und dass man sich selbst hohe Ansprüche stellt, weil man es natürlich für alle bestmöglichst umsetzen möchte und dass ein regnerisches Wetter so vieles durcheinanderbringen kann. Aber Sandra und Markus haben das ganz wunderbar gelöst, so dass wir alle wieder ein wunderschönes Wochenende mit der Bartzwergfamilie verbringen konnten!

Martina Brand